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Göttingen und der Rest der Welt

Georg Christoph Lichtenberg
Am Markt steht der Lichtenberg in Lebensgröße.
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799), nur 141 cm lang, ist einer
unserer bedeutendsten Physiker. Er war in Göttingen Professor
für Mathematik und Experimentalphysik. Sehr originell
präsentierte er sich auch als Schriftsteller und Satiriker.
Das schöne Bronze-Denkmal ist von Fuat Dushku aus
Albanien (1992). Gestiftet wurde es von Tete Böttger, der die
Statue aus eingeschmolzenen Denkmalen von Lenin, Stalin und Enver
Hodscha gießen ließ.
Lichtenberg wird oft von Vorübergehenden gestreichelt.
Es ist das Pendant zum Gänseliesel, denn es wird mitunter von
den
Frauen geküsst, die ihre Examen an der Uni bestanden haben. -
Sicherlich zur Freude Lichtenbergs, der die Frauen liebte.
Lichtenberg
lebte von 1775 bis zu seinem Tod
am 24.
Februar 1799 mit seiner Familie in der Gotmarstraße im
heutigen
Lichtenberghaus. »
"... Lichtenberg war eine international angesehene "Institution" in
Göttingen, er konnte sich einige (Narren-) Freiheiten, eine
Liebesbeziehung zu einer 12-Jährigen und später
manche
Affären leisten ... Lichtenbergs u.a. viele offene Kritiken
und
geistreiche Satiren enthaltenden Sudelhefte, die seinen
Schriftsteller-Ruhm wesentlich verstärken, wurden erst lange
nach
seinem Tod veröffentlicht.
... Ein Ereignis in Göttingen zeigt Lichtenbergs Freude an
deftigen Streichen: 1777 wollte ein durchreisender
Zauberkünstler
die Leute mit verblüffenden Aktionen beeindrucken. Lichtenberg
verbreitete ein Plakat, das vorgab, vom Illusionisten selbst zu
stammen. Er kündigte darin an, die Wetterfahnen der beiden
Stadtkirchen von St. Johannis und St. Jacobi blitzschnell zu
vertauschen. (Der Zauberer floh daraufhin aus der Stadt.) ..."
(Quelle: Göttinger Literarische Gesellschaft e. V.)
Der Journalist Wolf Schneider, der etliche Bücher
über den
Umgang mir der deutschen Sprache veröffentlicht hat, lobt u.
a.
Lichtenberg für seine gewöhnlichen Worte mit denen er
ungewöhnliche Dinge sagt.
Zitat von
Georg Christoph Lichtenberg:
"Man hat den Deutschen vorgeworfen, daß sie für die
Gelehrten schrieben; ob nun dieses gleich ein höchst gesuchter
Vorwurf ist, so habe ich mich doch danach gerichtet und
überall
für den geringeren Mann mitgesorgt."
Lichtenberg hat erkannt, wie
wichtig
es ist, einen Text so zu schreiben, damit er gern gelesen wird. Ich
frage
mich, warum es heute immer noch Bücher mit Texten gibt, die
den
Leser bereits nach den ersten Absätzen abschrecken. Oft sind
es
Bücher, die von den Literaturkritikern sehr gelobt werden.
Doch
diese Bücher lesen? - Lieber als Dekoration in das Regal
stellen.
Portrait - Johann Ludwig Strecker (1721-1799)

Einige seiner Geistesblitze:
"Die Fliege, die nicht geklappt sein will, setzt sich am sichersten auf
die Klappe selbst."
"Wir irren alle, aber jeder auf einem anderen Gebiet."
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch diese nicht."
"Der Mensch kommt unter allen Tieren in der Welt dem Affen am
nächsten."
"Ich weiß nicht, ob es besser werden wird, wenn es anders
werden wird: aber soviel ist gewiss, dass es anders werden muss, wenn
es gut werden soll."

Die
Gräber von Lichtenberg und seiner Frau Margarete befinden sich
auf
dem historischen Bartholomäus-Friedhof, Weender
Landstraße,
gegenüber dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum der
Georg-August-Universität.
Siehe
Fotos und Infos über den Bartholomäus-Friedhof
»
Georg
Christoph Lichtenberg:
Geboren am 1. Juli 1742
Gestorben am 24. Februar 1799
Margarete
Lichtenberg:
Geboren am 31. August 1759
Gestorben am 17. September 1848
Sie war 17 Jahre jünger als Georg Christoph Lichtenberg und
überlebte ihn 47 Jahre.

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Erinnerungstafel

Über
dem Eingang ist eine Erinnerungstafel angebracht.
Heute befindet sich im Lichtenberghaus der Verein Künstlerhaus
mit Galerie in Göttingen e.V.
Verewigt
worden ist Lichtenberg auf einer Briefmarke ...
... und ein Krater auf dem Mond ist nach ihm benannt worden.

Crater Lichtenberg is named after the German physicist Georg Christoph
Lichtenberg (1742-1799), who was a professor at the University of
Goettingen, Germany.
(Image by ESA) |

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